Wie wir alle wissen, können Trading Cards auch eine gute Investitionsmöglichkeit für Sammlerinnen und Sammler sein. Der Zustand der Karten bestimmt in der Regel auch den Wert, weshalb es wichtig ist, dass ihr eure Schätze von Beginn an gut aufbewahrt. 
Einige Unternehmen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Sammelkarten jeglicher Art professionell zu bewerten und zu klassifizieren. Die Karten werden dabei auf verschiedene Kriterien wie etwa Ecken, Kanten, Oberfläche, Druckqualität und Zentrierung untersucht und erhalten dann eine Note, die den Zustand der Sammlerstücke widerspiegelt.
Damit dieser Zustand auch erhalten bleibt, werden die Karten in spezielle Slabs eingepackt, um die Integrität der bewerteten Sammlerstücke zu bewahren.
In diesem Blogbeitrag gehen wir näher auf die drei bekanntesten Grading-Dienste ein und geben euch Tipps, was ihr alles beim Einsenden eurer Karten beachtet müsst.
 
 
Falls ihr eure Trading Cards zur Bewertung an ein Grading-Unternehmen senden möchtet, gibt es vorab einige wichtige Schritte, die ihr befolgen solltet, um sicherzustellen, dass eure Karten in einwandfreiem Zustand sind und somit auch eine gute Bewertung erhalten können.

• Wie vorhin bereits erwähnt, werden vor allem die Ecken, Kanten, Oberflächen, Druckqualität und Zentrierung eurer Karten auf den Prüfstand gestellt. Solltet ihr also eine hohe Bewertung anstreben, vergewissert euch vor dem Einsenden, dass eurer Karten in diesen Punkten makellos sind.
   
   
• Sortiert die Karten, nach den jeweiligen Vorgaben der unterschiedlichen Dienstleisterinnen und Dienstleister. Dabei reicht es meist, die Sammelstücke nach Set und Nummer zu unterteilen, damit euer gewähltes Unternehmen die Karten leichter identifizieren und bewerten kann.
   
   
• Ein weiterer ganz wichtiger Schritt ist, die Karten für den Versand gut vorzubereiten. Dadurch könnt ihr sicherstellen, dass sie auch im selben Zustand, wie sie euch verlassen haben, beim Grading-Unternehmen ankommen.
   
   
• Auch das Antragsformular ist gewissenhaft auszufüllen und eurem Paket beizulegen. Oft müsst ihr in diesem auch angeben, welche Art von Service ihr benötigt und welche Rücksendeadresse ihr haben möchtet. Jedes Unternehmen hat seine eigenen Service-Varianten, die teilweise sehr verschieden sind. Es gilt jedoch für alle, dass ab einem gewissen Preis die Turnaround-Zeit (Bearbeitungszeit) weniger wird. Der Preis der Grading-Variante hat aber nichts mit der endgültigen Bewertung der Karte zu tun. Das bedeutet, ihr könnt auch mit den günstigsten Bewertungsarten die besten Grading-Noten erhalten.
   
   
  

Professional Sports Authenticator (PSA)

PSA ist das größte und bekannteste Unternehmen für die Authentifizierung und Bewertung von Trading Cards weltweit. PSA authentifiziert und bewertet Karten aller Art, einschließlich Vintage-, Modern- und TCG-Karten. Dabei werden Grades von 1 bis 10 für die Karten vergeben, wobei 10 für einen makellosen Zustand und 1 für einen sehr schlechten Zustand steht. Wer schon öfter einmal bei Butti im Stream dabei war, dem wird bekannt sein, dass PSA in Sachen Zentrierung (Centering) nicht so streng bewertet. Offiziell heißt es von PSA, dass eine Karte auf der Vorderseite schlechtesten Falls eine Zentrierung von 60/40 Prozent aufweisen darf, um noch ein PSA 10 Label erhalten zu können.

Gebühren & Bewertungsdauer: 
Die Kosten für ein Grading bei PSA hängen von der Art der Bewertung ab, die ihr wünscht und von der Anzahl der Karten, die bewertet werden sollen. Stand heute kostet die günstigste Variante $14,99 pro Karte. Hier sind die Kosten für den Rückversand sowie ein möglicher Value Charge (Aufschlag, der für die Wertsteigerung einer Karte berechnet wird) jedoch nicht berücksichtigt. Die Wartezeit für eine Bewertung dieser Art beträgt etwa 45 Werktage. *
 
 

Beckett Garding Service (BGS)

Beckett stammt wie PSA aus den USA und ist dafür bekannt sehr streng zu bewerten. Dazu bietet BGS Subgrades an, welche einzeln anzeigen, wie gut der Zustand einer Karte in den Bereichen Oberfläche (Surface), Zentrierung (Centering), Kanten (Edges) und Ecken (Corners) ist. Ganz besonders bei Beckett ist das heiß begehrte Black Label. Um dieses zu erhalten, muss eine Karte in jedem der oben genannten Bereiche eine 10, also die bestmögliche Note, bekommen. Eine Karte, die in drei der vier Bewertungskategorien eine 10 erhält, jedoch in einer nur eine 9.5, wird insgesamt als 10 eingestuft, erhält jedoch kein Black Label. Auf dem Markt hat dies interessante Auswirkungen. Gewöhnliche BGS 10er werden oft ähnlich wie eine PSA 10 bewertet. Ein Black Label jedoch kann den Wert einer PSA 10 deutlich übertreffen, ist allerdings auch schwieriger zu erlangen.

Gebühren & Bewertungsdauer: 
Auch BGS bietet verschiedene Bewertungsvarianten mit unterschiedlichen Preisen und Bearbeitungszeiten an. Ihre Base-Service-Optionen kosten aktuell $14,95 ohne und $17,95 mit Subgrades pro Karte. Auch hier gilt, dass die Kosten für den Rückversand und ein möglicher Value Charge nicht inkludiert sind. Die Turnaround-Zeit beträgt bei beiden Services etwa 45 Werktage. *

Certified Guaranty Company (CGC)

CGC hat sich ursprünglich auf das Bewerten von Comics und Videospielen spezialisiert und nahm erst 2020, mit dem Pokémon Hype, auch die Bewertung von Sammelkarten in ihr Repertoire auf. Besonders für das Unternehmen ist, dass sie Miscut- bzw. Error-Karten exklusiv bewerten und dafür eigene Labels ausstellen. Das bedeutet, falls ihre Besitzerin oder Besitzer eines solchen Exemplars seid, solltet ihr euch an CGC wenden. 

Gebühren & Bewertungsdauer:
Ihr werdet es schon vermuten, auch hier hängt der Preis sowie die Bearbeitungszeit von der jeweiligen Grading-Variante ab. Der günstigste Service liegt bei CGC bei $12,00 pro Karte, exklusive Rückversand und Value Charge. Zur Turnaround-Zeit findet man bei CGC leider keine aktuellen Angaben. In einem Artikel auf der Webseite aus dem Jahr 2022 steht jedoch, dass die Bearbeitungszeit etwa 60 Tage beträgt. *

*Die Turnaround-Zeit startet mit der Ankunft eurer Karten beim jeweiligen Grading-Unternehmen.

Mittelsmänner
 
Das Einsenden der Karten in die USA ist oft mit vielen Herausforderungen verbunden, darunter internationaler Versand, Zollangelegenheiten sowie damit einhergehende Zeit- und Kostenfaktoren. Probleme können auch entstehen, wenn die Inhalte der Pakete nicht korrekt deklariert wurden.

Mittelsmänner, die teilweise direkt mit den Grading-Firmen zusammenarbeiten, nehmen den Sammlern diesen Aufwand ab. Sie ermöglichen das Einsenden der Karten gegen eine Gebühr, wobei die Sammler ihre Karten meist nur innerhalb ihres eigenen Landes oder zumindest innerhalb der EU versenden müssen. Während des gesamten Prozesses hält der Mittelsmann die Kunden über den aktuellen Status ihrer Karten auf dem Laufenden, sodass diese sich um nichts weiter kümmern müssen. So erleichtert der Mittelsmann das Grading von Karten erheblich.
 

Wir hoffen, wir konnten euch einen groben Überblick über das Karten-Grading geben. Im nächsten Artikel gehen wir noch genauer auf die Bewertungskriterien sowie Error- und Misscut- Karten ein, also seid gespannt und bleibt mit uns auf dem Laufenden.